Meine Begegnung mit Aale-Dieter!
- Mein Name ist Jakob Diener, ich bin freiberuflicher Redakteur und Düsseldorfer und Kraftverkehrsmeister!
- Es gibt Menschen, die bleiben einem einfach im Gedächtnis – nicht, weil sie laut sind, sondern weil sie echt sind.
Dieter ist so einer!
- Aale-Dieter, wie ihn alle nennen.
- Der Mann mit der Reibeisenstimme vom Hamburger Fischmarkt, dessen Rufe noch lange nachhallen, wenn man längst wieder in irgendein Büro, auf der Autobahn oder im Alltagstrott versunken ist.
- Ich hatte das große Glück, ihn damals persönlich kennenzulernen, in einer Zeit, als ich selbst noch als selbstständiger Unternehmer unterwegs war – im wahrsten Sinne des Wortes.
Damals führte ich ein eigenes Transportunternehmen mit Sitz in Spanien!
- Unser Spezialgebiet waren Kühltransporte – eine logistisch anspruchsvolle Branche, bei der jede Minute zählt und Temperaturabweichungen über Tausende von Kilometern hinweg nicht selten über den gesamten Warenwert entscheiden.
- Es war ein harter, aber ehrlicher Job, der mich durch halb Europa führte.
- Und so verschlug es mich auch öfter nach Deutschland, unter anderem nach Hamburg, wo ich über Umwege mit Dieter in Kontakt kam.
Was sofort auffiel:
- Er war kein gewöhnlicher Marktschreier.
- Natürlich, er brüllt laut, er ist präsent, eine Figur wie aus dem Bilderbuch – aber darunter steckt etwas viel Größeres.
Dieter hat ein Gespür für Menschen, für Situationen, für das, was bleibt!
- Wir verstanden uns auf Anhieb.
Vielleicht lag es daran, dass wir beide wussten, was Arbeit bedeutet?
- Dass hinter jedem „Aaaale, Aale, Aale!“ nicht nur Show steckt, sondern ein Leben voller Einsatz, Verpflichtung und Verantwortung.
Was ich nie vergessen werde:
- In all den Begegnungen, mal kurz zwischen zwei Lkw-Touren, mal bei einem morgendlichen Kaffee am Hafen, zeigte sich immer wieder sein großes Herz.
- Mehr als einmal bekam ich von ihm ein paar frische Aale – einfach so, „für die Familie“, wie er sagte.
- Ohne große Worte, ohne Rechnung, aber mit einer Selbstverständlichkeit, die heute nicht nur selten geworden ist.
- Das waren keine kleinen Gesten, das waren Zeichen von Vertrauen und Wertschätzung.
Und wer jemals mit verderblicher Ware auf Achse war, weiß:
- Ein frischer Aal ist nicht nur eine Delikatesse, sondern ein Statement.
- Über 60 Jahre steht Dieter nun schon auf dem Markt.
Eine Institution.
- Über 90 Dezibel erreicht seine Stimme, die er täglich einsetzt wie andere ihre Hände.
- Zehntausende Besucher haben ihm gelauscht, Tausende Kilo Fisch hat er unter die Leute gebracht.
- Aber was ihn wirklich ausmacht, ist nicht das Spektakel – sondern der Mensch dahinter.
- Einer, der sich nicht verstellt, der mit seiner Art berührt, begeistert, bewegt.
- Ich habe in meinem Leben viele Geschäftspartner kennengelernt, viele Händler, viele Unternehmer.
Aber nur wenige, bei denen ich das Gefühl hatte:
- Er macht das nicht nur für sich.
- Er macht das für die Leute. Dieter gehört zu diesen wenigen.
- Auch wenn ich heute in einem ganz anderen Bereich tätig bin (Rentner), denke ich oft an diese Zeiten zurück.
An die frühen Morgenstunden in Hamburg!
- An das Kreischen der Möwen, den salzigen Wind, den Geruch von Fisch, Diesel und frischem Brot.
- Und natürlich an Dieter – den Mann mit der Stimme wie ein Nebelhorn und das Herz eines Seemanns.
Danke, Dieter!
- Für die Aale. Für die Gespräche.
- Für deine Art, zu leben.
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Da schließe ich mich voll und ganz an